„Wenn Du dich entspannst und Geist und Körper schätzen lernst, dann wirst Du mit dem grundlegenden Gutsein in Dir selbst in Berührung kommen. Es ist also ungeheuer wichtig, dich selbst zu öffnen. Betrachte dich selbst mit zartfühlender Nachsicht und Du wirst dein Potential richtig sehen können. …
Du hast einen Geist und Körper, die für dich kostbar sind. Weil Du Geist und Körper hast, kannst Du die Welt begreifen. Das Dasein ist wunderbar und kostbar. Du weißt nicht, wie lange dein Leben dauern wird, also warum nicht anfangen, solange Du es hast? Und bevor Du noch etwas damit anfängst: Warum nicht das Leben einfach bejahen?
Meditation ist etwas sehr Grundlegendes und Einfaches: ein Gefühl für deinen Platz in der Welt zu entwickeln. Es ist das Mittel, dich selbst und dein grundlegendes Gutsein wiederzuentdecken, das Mittel, dich frei von Erwartungen und vorgefaßten Meinungen auf die Wirklichkeit einzustimmen. …
Meditation ist einfach das wache Gewahrsein deines Seinzustandes, wodurch Geist und Körper die Möglichkeit bekommen, zueinander zu finden. Dadurch kannst Du lernen ganz echt, ganz lebendig zu werden.
Der ideale Zustand innerer Stille ergibt sich aus deiner Erfahrung der harmonischen Übereinstimmung von Geist und Körper. Arbeiten Geist und Körper miteinander, wirst Du dich nie von der Wirklichkeit entfernen. Du läßt dich einfach sein, wie Du bist und daraus erwächst eine echte Sympathie für dich selbst. …
Wirkliche Freiheit bedeutet Vertrauen in dein eigenes Herz. Wenn die Zartheit des Herzens sich entwickelt, kannst Du die Welt um dich her erst richtig aufnehmen und würdigen. Du erkennst, dass es Dir absolut zusteht in diesem Universum zu sein und so zu sein, wie Du bist, und Du siehst, dass es in dieser Welt eine bedingungslose Gast-freundschaft für Dich gibt. Dies ist deine Welt, in der Du schwelgen kannst. Schau Dir an wie großartig das Ganze ist!
Die Abstimmung von Geist und Körper ruft das Erwachen menschlicher Würde und Kraft hervor, sowie die Erfahrung, dass Du fähig bist, dich selbst zu erhöhen und das Dasein als Mensch richtig zu würdigen.“
(nach Chögyam Trungpa, 1984: Das Buch vom meditativen Leben)
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